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[p. 87] Der Einfluß der päpstlichen Kanzlei auf das ungarische Urkundenwesen bis 1250

Die Anfänge der Beziehungen zwischen dem Papsttum und den Ungarn reichen bis zur Mitte des 10. Jahrhunderts zurück, als nach der Niederlage bei Augsburg im Jahre 955 Fürst Taksony seine Politik änderte. Er führte von nun an keine Kriegszüge mehr nach dem Westen und nahm zur Zeit der byzantinisch-ungarischen Kriege Kontakt zum Papst auf. Er bat ihn, einen Missionsbischof nach Ungarn zu entsenden. Papst Johannes XII. kam seiner Bitte nach: im Jahre 963 weihte er in Rom den Bischof Zachäus und schickte ihn seiner Wege. Der Missionsbischof konnte aber seine Sendung nicht erfüllen, denn Kaiser Otto I. hinderte ihn an der Reise nach Ungarn.1 Der Kaiser tat damit kund, daß die Eingliederung der Ungarn in das christliche Europa unter Umgehung des Kaisers nicht zu verwirklichen sei. Diese Einsicht sowie die 970 von Byzanz erlittene Niederlage bewogen Fürst Géza dazu, sich an den deutschen Kaiser zu wenden. Kaiser Otto I. nahm die Annäherung des ungarischen Fürsten günstig auf: zu Ostern 973 in Quedlinburg schloß er mit Fürst Géza feierlich den Frieden und ein Bündnis und sandte den vom Erzbischof von Mainz geweihten Missionsbischof Bruno von Sankt Gallen nach Ungarn.2 Mit diesen Aktionen nahm die Integration der Ungarn in das christliche Europa ihren Anfang. Die Wiederaufnahme der Beziehung zum Papst war ein Moment und zugleich der Höhepunkt dieses Prozesses. Der Ungarnfürst Stephan schickte im Herbst des Jahres 1000 Gesandte zu Papst Silvester II. und Kaiser Otto III. nach Rom, wo der angehende ungarische König die Königskrone und den Segen erhielt.3 Mit der Krönung Stephans schloß sich Ungarn als souveränes Königtum dem christlichen Europa an.

[p. 88] Diese zweite Annäherung an das Papsttum hat sich als folgenreich erwiesen. Seit dem Pontifikat von Silvester II. wurden diese Beziehungen durch die Gesandten der beiden Parteien, durch die päpstlichen Legaten und die Gesandten des ungarischen Hofes sowie durch den mit ihrer Tätigkeit eng zusammenhängenden Schriftverkehr gepflegt, erweitert und aufrechterhalten. Die früheste päpstliche Urkunde mit ungarischem Bezug ist – in einer Abschrift – von Papst Gregor VII. aus dem Jahre 1074, die erste Originalurkunde hingegen von Papst Paschalis II. von 1102 überliefert.4 Seit der Mitte des 12. Jahrhunderts ist infolge der heftig anwachsenden päpstlichen Bürokratie auch die Zahl der päpstlichen Urkunden für ungarische Könige, Oberhirten und sonstige Adressaten erheblich gestiegen. In den Archiven sind vom Beginn des 12. bis zur Mitte des 13. Jahrhunderts rund 130 nach Ungarn adressierte päpstliche Originalurkunden erhalten, allerdings nur vierzehn aus dem 12. Jahrhundert.5 Die Zahl der Kopien überstieg diese Zahl freilich in bedeutendem Maße. Seit dem Pontifikat Gregors VII. bis zum Tode Innozenz IV. haben sich mehr als fünfhundert erhalten, die meisten davon sind uns aus dem Archiv des Vatikans [p. 89] bekannt.6 Demgegenüber war die Zahl der Legatenurkunden unbedeutend. Die zwei frühesten dieser Gattung, die sich im Original erhalten haben, wurden vom päpstlichen Legatenbischof Theobald von Ostia-Velletri um 1185 ausgefertigt.7 Nach der Zahl der päpstlichen Urkunden zu urteilen, sind die Beziehungen zwischen Rom und Ungarn seit der zweiten Hälfte des 12. Jahrhunderts, seit dem Pontifikat Alexanders III. und besonders seit der Thronbesteigung Innozenz III., intensiver geworden.8 Das Register Papst Innozenz III. bewahrt aus dem ersten Jahr seines Pontifikats den Text von 28 Urkunden mit ungarischem Bezug.9 Das hat zu bedeuten, daß beinahe fünf Prozent der im Register enthaltenen päpstlichen Ausfertigungen an Ungarn adressiert waren.

Die Entwicklung des lateinischen Schrifttums und des Urkundenwesens in Ungarn, die um die Jahrtausendwende unter ausländischem – in erster Linie deutschem – Einfluß eingesetzt hatte, nahm in der zweiten Hälfte des 12. Jahrhunderts eine grundlegende Wende.10 Während der Regierungszeit Bélas III. (1172–1196) wurde das Skriptorium der königlichen Hofkapelle von der Kapelle getrennt und ist dem Kanzler unterstellt worden.11 Neben der Herausbildung der königlichen Hofkanzlei setzte als ungarische Eigenart in der schriftlichen Abfassung der privaten Rechtsgeschäfte die Beurkundungstätigkeit der Dom- und Stiftskapitel als glaubwürdiger [p. 90] Orte (loca credibilia) ein.12 Zur selben Zeit verbreitete sich das authentische Siegel im Sinne des kanonischen Rechts und entfaltete sich die Urkundenausfertigung von Oberhirten.13 Der Zeitpunkt dieses Wandels fiel mit der Intensivierung der päpstlichen Urkundenausfertigung für Ungarn zusammen. Dem Einfluß des päpstlichen Urkundenwesens mit jahrhundertealten Traditionen konnte man sich nicht entziehen.

Die Auswirkungen waren einerseits inhaltlich, besonders kirchenrechtlich bedeutsam, anderseits waren sie formaler bzw. technischer Natur.14 Wir beschäftigen uns hier nur mit den formalen und technischen Wirkungen. Welche formalen Elemente haben die päpstlichen und die ungarischen Urkunden gemeinsam?

In den feierlichen Königsurkunden wurde das Protokoll ab 1181 ähnlich den feierlichen päpstlichen Privilegien durch die Formel in perpetuum abgeschlossen.15 Die königliche Kanzlei hielt diese Praxis gut achtzig Jahre hindurch aufrecht, in den feierlichen Königsurkunden mit goldener Bulle verwendete sie diese Formel, wenn auch nicht mehr konsequent, noch in den sechziger Jahren des 13. Jahrhunderts.16 Als eine Ausnahme trat diese Formel zu Beginn des Jahrhunderts auch in den Urkunden des Erzbischofs Johannes von Esztergom/Gran in Erscheinung: in drei seiner sechs bekannten Urkunden wurde der allgemeinen Adresse diese Formel [p. 91] angeknüpft.17 Erzbischof Johannes gebrauchte zweimal, sein Zeitgenosse Berthold von Andechs-Meran, Erzbischof von Kalocsa, einmal die Grußformel salutem et benedictionem, die gewiß auf die Formel salutem et apostolicam benedictionem der päpstlichen Urkunden zurückgeht.18

Unter den Arengen der päpstlichen Urkunden machte die mit iustis petentium desideriis beginnende Form die größte Karriere. Dieser Typ trat in einer Königsurkunde um 1185 in Erscheinung.19 Später wurde das Initium in der Form piis petentium desideriis auch in erzbischöflichen Urkunden verwendet.20 Bis zur Mitte des 13. Jahrhunderts kam sie, zwar immer seltener, noch in den Königsurkunden vor.21 Arengen mit den Anfangsworten effectum iusta postulantibus22 bzw. cum a nobis petitur, quod iustum est23 waren weniger bekannt und wurden eher um die Mitte des 13. Jahrhunderts verwendet. Da in Ungarn überwiegend Gratialurkunden erhalten sind, spiegelt sich dies selbstverständlich auch in den Arengen wider.

[p. 92] Die Verbindung der Arenga mit der Publicatio durch das Bindewort eapropter in den ungarischen königlichen und kirchlichen Urkunden leitet sich ebenfalls aus dem Gebrauch der päpstlichen Kanzlei her.24 Ähnlich verweist die Einleitung der Transkriptionen mit den Worten de verbo ad verbum presenti pagina iussimus annotari auf die päpstliche Praxis.25

Die Sanctio der päpstlichen Urkunden erschien zusammen mit der Poenformel Ende des 12. Jahrhunderts in den bischöflichen und den Königsurkunden.26 Dies war eher für die königliche Kanzlei bezeichnend, denn es gibt nur fünf bischöfliche Urkunden, die diesen Teil enthalten.27 Bald sollte die Strafklausel aber auch von der königlichen Kanzlei aufgegeben werden, höchstens wurden einzelne Elemente davon mit der Korroboration zusammengefügt bewahrt.28 Die übliche klassische Form der sanctio negativa und der sanctio positiva wurde insgesamt nur in einer einzigen bischöflichen Urkunde nachgeahmt. Bischof Stephan von Zágráb/Agram/Zagreb schrieb 1232 in der Gründungsurkunde der Propstei des Heiligen Geistes von Csázma/Čazma: Si quis autem huic nostre dispositioni attemptare vel contraire presumpserit, indignationem Dei et Sancti Spiritus, cuius ecclesiam persequitur, se sentiat incurrisse. Si quis vero circa eadem statuta bonus et fidelis exstiterit, in examine districti iudicii ad dexteram divinam collocatus iusti iudicis dulci lenimine mereatur confoveri.29

[p. 93] In der Datierung der Königsurkunden kam die Formel datum per manus Ende des 12. Jahrhunderts auf.30 Diese Formel wurde in bischöflichen Urkunden insgesamt nur zweimal, von dem Veszprémer Kapitel hingegen ab 1222 regelmäßig verwendet.31 Bald folgten auch Graner Kapitel und andere diesem Muster nach.32 In den Königsurkunden hat sich die Angabe annus regni nach dem Vorbild des annus pontificatus der päpstlichen Urkunden zu Beginn des 13. Jahrhunderts (ab 1207) gefestigt.33 Unter den Urkunden von Kirchenfürsten hatte dieser Einfluß keine merkenswerten Spuren hinterlassen, insgesamt nur zwei Aussteller (Erzbischof Ugrin von Kalocsa und Bischof Stephan von Agram) aus dem hohen Klerus gaben das Jahr ihres Pontifikats (annus pontificatus/episcopatus) an.34 Bei Datierung der königlichen und kirchlichen Urkunden in Ungarn wurde julianischer Kalender wahrscheinlich nach dem päpstlichen Vorbild benützt.35

Da der Einfluß der päpstlichen Kanzlei auf das ungarische Urkundenwesen mit der Glanzzeit der französisch-ungarischen Beziehungen zusammenfiel, wurde die Möglichkeit erwogen, daß die Wirkung der päpstlichen Urkunden durch französische Vermittlung nach Ungarn gekommen sein könnte.36 Diese Aufassung ging davon aus, daß im 12. Jahrhundert ungarische Kleriker in bedeutender Zahl in Frankreich, in der Abtei Sainte-Geneviève in Paris und anderswo studierten, die dann, als Magister zurückgekehrt, bedeutende weltliche und kirchliche Ämter bekleideten.37 Der Kleriker Adrianus zum Beispiel ist Propst von Buda/Ofen und königlicher Kanzler geworden.38 Es steht wohl außer Zweifel, daß die dort [p. 94] erworbenen Kenntnisse die ungarische Schriftlichkeit beeinflußten, aber es ließe sich schwerlich annehmen, daß der Einfluß der päpstlichen Urkunden insgesamt über einen Umweg durch Frankreich nach Ungarn gelangt wäre.39

Neben der Übernahme formaler Elemente verdankt das ungarische Urkundenwesen der Praxis der päpstlichen Kanzlei auch drei wesentliche technische Neuerungen. Es ist wahrscheinlich, daß um 1210 unter dem Einfluß der päpstlichen Urkunden zusammen mit der Einleitungsformel der Transkription auch jene Art der Inserierung einheimisch geworden ist, die den vollständigen Text der Urkunde als Insert überlieferte.40 Über das ganze Mittelalter hindurch und auch darüber hinaus wurde diese Form in sehr weitem Kreis praktiziert, die königliche Kanzlei, Kirchenfürsten, Kapitel, Konvente und weltliche Würdenträger machten umfangreichen Gebrauch davon, wodurch sie den Text zahlreicher inzwischen vernichteter Originalurkunden der Nachwelt überlieferten.

Die Praxis der Führung von Registern in den Kapiteln und Konventen als glaubwürdigen Orten stammt ebenfalls aus dem päpstlichen Hof. Daß dieses Vorbild in Ungarn aus eigener Erfahrung wohl bekannt war, wird durch eine 1199 ausgefertigte Urkunde von Papst Innozenz III. bestätigt. In dieser verordnete der Papst eine Untersuchung in Sachen der Verstümmelung des Registers Papst Alexanders III. Da die Täter wie auch die Anstifter zum Teil ungarische Kleriker waren, oblag die Aufklärung der Angelegenheit ungarischen Personen, dem Bischof von Györ/Raab und dem Zisterzienserabt von Zirc.41 Die Schlußklausel der Goldenen Bulle von 1222 zeugt nicht nur von der Kenntnis der päpstlichen Register, sondern auch davon, daß man deren Bedeutung sehr zu schätzen wußte. Laut dieser Klausel schickte nämlich König Andreas II. ein Exemplar dieses dem Adel so wichtigen Privilegs an Papst Honorius III., damit er es in sein Register einschreiben ließ: in registro suo scribi faciat.42 Die Kapitel und die [p. 95] Konvente sorgten anfänglich für die Erhaltung ihrer Ausfertigungen durch Chirographen, wobei sie ein Exemplar für sich behielten.43 Zu Beginn des 13. Jahrhunderts begann man parallel zur Praxis der Chirographierung einen Teil der Urkunden nach päpstlichem Vorbild in Register einzutragen. Von dem Kapitel von Várad/Wardein/Oradea wurden vier Briefe weltlicher Würdenträger in sein für Gottesurteile und private Rechtsgeschäfte zwischen 1208 und 1235 geführtes Register (in registro nostro) eingeschrieben.44 Um 1250 hatten schon einige Kapitel (Székesfehérvár/Stuhlweißenburg, Veszprém und Várad) ein Register für eigene Urkunden.45 In den Kapiteln und Konventen wurde später diese Form allgemein üblich, dabei geriet die Chirographierung völlig an die Peripherie.46

Daß die Einführung der Petition in der königlichen Kanzlei nach dem Vorbild des päpstlichen Hofes erfolgte, ist durch einen Augenzeugen, Magister Rogerius, bezeugt. Er kam in der Begleitung des päpstlichen Legatenbischofs Jacobus Pecorari von Praeneste/Palestrina nach Ungarn. Nachdem er hier eine Pfründe erlangt hatte, kehrte er nicht nach Italien zurück. In seiner neuen Heimat überlebte er glücklicherweise die Greuel des Mongolensturms (1241–1242) und zeichnete seine Erlebnisse um die Mitte des 13. Jahrhunderts auf. Er bezeichnete in seinem Werk (Carmen miserabile) als eine der Ursachen für die Gegensätze zwischen König Béla IV. und dem Adel den Erlaß des Königs, wonach die Angelegenheiten der Bewohner des Landes nach dem Vorbild der römischen Kurie nur durch Petitionen (ad instar Romane curie per petitiones) erledigt werden [p. 96] können.47 Die Einbürgerung der zeitgemäßesten Geschäftsführung scheiterte aber am Widerstand des ungarischen Adels. König Béla IV. und seine Söhne sahen sich 1267 gezwungen, diese Maßnahme zurückzunehmen: cause nobilium sine petitionibus debeant expediri.48

Die päpstliche Kanzlei übte Ende des 12. Jahrhunderts und in den ersten Jahrzehnten des 13. Jahrhunderts einen bedeutenden Einfluß auf die Schriftlichkeit in Ungarn aus, trug zur Änderung und zur Festigung der Struktur der Urkunden und zur Erhöhung der Bedeutung des Schriftwesens bei und gab ein Beispiel zur Aufbewahrung der Urkunden und zur zeitgemäßen Abwicklung der Geschäfte. Ob vorübergehend oder bleibend in ihrer Wirkung, vermittelten diese Ergebnisse gleicherweise Werte nach Ungarn und förderten die Rezeption der europäischen Kultur in Ungarn.


1 Liudprandi Liber de rebus gestis Ottonis magni imperatoris, c. 6. Die Werke Liudprands von Cremona, Liudprandi opera, hg. v. J. Becker, Hannover-Leipzig 31915, (ND: Hannover 1977), (MGH SS rer. germ. separatim editi), S. 163. Vgl. G. Györffy, König Stephan der Heilige, [Budapest] 1988, S. 47–48.
2 T. v. Bogyay, Stephanus rex, Versuch einer Biographie, Wien-München 1975, S. 9–10, Györffy, König Stephan (wie Anm. 1), S. 49, 62–65.
3 Bogyay, Stephanus rex (wie Anm. 2), S. 23–26, Györffy, König Stephan (wie Anm. 1), S. 110–117, J. Gerics, Egyház, állam és gondolkodás Magyarországon a középkorban (Kirche, Staat und Denken im mittelalterlichen Ungarn), Budapest 1995, S. 37–50.
4 Diplomata Hungariae antiquissima, vol. I, Ab anno 1000 usque ad annum 1131, Edendo operi praefuit G. Györffy, Adiuverunt J. Bapt. Borsa, F. L. Hervay, B. L. Kumorovitz et J. Moravcsik, Budapestini 1992, Nr. 66, S. 192–193, Nr. 117, S. 331–334.
5 Die Originalurkunden aus dem 12. Jahrhundert sind die folgenden: Budapest, Ungarisches Staatsarchiv, Diplomatische Fotosammlung (im weiteren: DF), 206804 (1102), 208624 (1175), 208626 (1181), Budapest, Ungarisches Staatsarchiv, Diplomatisches Archiv, 23 (1183), 208628 (1187), 248963 (1187), 237274 (1188), 277956 (1188), 248965 (1191), 237404 (1191), 248964 (1191), 237405 (1191), 237275 (1199), 237276 (1199). Vgl. Regesta pontificum Romanorum ab condita Ecclesia ad annum post Christum natum MCXCVIII, ed. Philippus Jaffé, editionem secundam correctam et auctam auspiciis G. Wattenbach, curaverunt S. Loewenfeld, F. Kaltenbrunner, P. Ewald, tom. I–II, Leipzig 21885–1888, Bd. I. Nr. 5926, Bd. II, 12526, 14239, 15968, 15992, 16193, 16361, 16652, 16770, 16771, 16773, Regesta pontificum Romanorum inde ab a. post Christum natum MCXCVIII ad a. MCCCIV, ed. A. Potthast, vol. I, Berolini, 1874, Nr. 594, 622. In der Fotosammlung gibt es noch vier originale Papsturkunden mit ungarischem Bezug aus dem 12. Jahrhundert: DF 290937 (1139), 274911 (1146), 287021 (1154), 230160 (1186), vgl. JL Bd. I, Nr. 8035, Bd. II, 8882, 9928, 15601. In den heutigen ungarischen Archiven sind 117 päpstliche Originalurkunden zwischen 1200 und 1254 zu befinden. G. Érszegi, Eredeti pápai oklevelek Magyarországon (Originale Papsturkunden in Ungarn) 1199–1417, Budapest 1989 (Manuskript), S. 120–227, vgl. idem, Magyarországi források két évszázad pápai oklevéladásához (Ungarische Quellen für päpstliche Urkundenausfertigung der zwei Jahrhunderte), in: Magyar Egyháztörténeti Évkönyv, Annales Historiae Ecclesiae Hungaricae, ed. I. Bertényi, K. Dóka, Bd. I, Budapest 1994, S. 50.
6 Vgl. Vetera monumenta historica Hungariam sacram illustrantia maximam partem nondum edita ex tabulariis Vaticanis deprompta, collecta ac serie chronologica disposita ab Augustino Theiner. tom. I, Romae 1859, S. 1–233.
7 DF 200604, Monumenta Romana episcopatus Vesprimiensis, Edita a Collegio Historicorum Hungarorum Romano, tom. I, Budapestini 1896, S. 4–5 (mit Faksimile), DF 278388, A pannonhalmi Szent-Benedek-rend története (Geschichte des Benediktinerordens von St. Martinsberg), hg. v. L. Erdélyi, P. Sörös, Bd. I–XII/B, Budapest 1902–1916, (im weiteren: PRT), Bd. I, S. 611.
8 Über diese Beziehungen siehe neuerdings K. Szovák, Pápai-magyar kapcsolatok a 12. században (Die päpstlich-ungarischen Beziehungen im 12. Jahrhundert) und L. Solymosi, Egyházi-politikai viszonyok a pápai hegemónia idején (Kirchlich-politische Beziehungen zur Zeit der päpstlichen Hegemonie), in: Magyarország és a Szentszék kapcsolatának 1000 éve (Tausend Jahre der Verbindungen zwischen Ungarn und dem Heiligen Stuhl), hg. v. I. Zombori, Budapest 1996, S. 21–46, 295–297, bzw. S. 47–54, 297–303.
9 Die Register Innocenz’ III., 1. Bd., bearb. v. O. Hageneder und A. Haidacher, Graz-Köln 1964, Nr. 5–7, 9–10, 32, 238, 251, 269–272, 280–281, 293, 388–389, 468–469, 482, 499–500, 510–511, 537, 541, 543, 546.
10 I. Szentpétery, Magyar oklevéltan (Ungarische Urkundenlehre), Budapest 1930, S. 36–77, L. B. Kumorovitz, Die erste Epoche der ungarischen privatrechtlichen Schriftlichkeit im Mittelalter (XI.–XII. Jahrhundert), in: Studia Historica Academiae Scientiarum Hungaricae, Bd. 21, Budapest 1960, S. 3–36, G. Györffy, Die Anfänge der ungarischen Kanzlei im 11. Jahrhundert, in: Archiv für Diplomatik 30 (1984), S. 88–96.
11 A. Kubinyi, Königliche Kanzlei und Hofkapelle in Ungarn um die Mitte des 12. Jahrhunderts, in: Festschrift Friedrich Hausmann, hg. v. H. Ebner, Graz 1977, S. 299–324.
12 F. Eckhart, Die glaubwürdigen Orte Ungarns im Mittelalter (MIÖG Ergänzungsbd. 9, Heft 2), Innsbruck 1914, S. 407–416, L. Solymosi, Graphische Symbole in den ungarischen Urkunden des 11.–13. Jahrhunderts, in: Graphische Symbole in mittelalterlichen Urkunden, Beiträge zur diplomatischen Semiotik, hg. v. P. Rück, Sigmaringen 1996 (Historische Hilfswissenschaften Bd. 3), S. 619.
13 L. Solymosi, Chartes archiépiscopales et épiscopales en Hongrie avant 1250, in: Die Diplomatik der Bischofsurkunde vor 1250, Referate zum VIII. Internationalen Kongreß für Diplomatik. Innsbruck, 27. September–3. Oktober 1993, hg. v. C. Haidacher und W. Köfler, Innsbruck 1995, S. 160–162.
14 Zu diesem Thema ist auch heute grundlegendes Werk: F. Eckhart, A pápai és császári kanczelláriai gyakorlat hatása Árpádkori királyi okleveleink szövegezésében (Der Einfluß der Praxis der päpstlichen und kaiserlichen Kanzleien auf die Formulierung der ungarischen königlichen Urkunden in der Arpadenzeit), Századok 44 (1910), S. 713–724.
15 Az Árpád-házi királyok okleveleinek kritikai jegyzéke. Regesta regum stirpis Arpadianae critico-diplomatica (im weiteren: Reg. Arp.), Bd. I–II/4, hg. v. I. Szentpétery, I. Borsa, Budapest 1923–1987, Nr. 133, S. 43. Weitere Angaben bis zum Jahre 1204 bei L. Szilágyi, Az Anonymus-kérdés reviziója (Die Revision der Anonymus-Frage), Századok 71 (1937), S. 39, 43, 183, 186.
16 In den königlichen Urkunden (1212–1267): Reg. Arp. Nr. 269, 300, 379, 420, 479, 505, 528, 537, 538, 610, 611, 635, 688, 734, 1372, 1520. Faksimilia: Századok 31 (1897), 583–585, S. HAJNAL, Vergleichende Schriftproben zur Entwicklung und Verbreitung der Schrift im 12.–13. Jahrhundert, Budapest–Leipzig–Milano 1943, Nr. 19 (teilweise), PRT II, 181. Ausnahmen (1244–1272): Reg. Arp. Nr. 787, 1340, 1577, 2177.
17 Codex diplomaticus et epistolaris Slovaciae, Bd. I–II, Ad edendum praeparavit R. Marsina, Bratislavae 1971–1987, Bd. I, S. 115, 131, Codex diplomaticus Arpadianus continuatus, ed. G. Wenzel, Bd. I–XII, Pest, Budapest 1860–1874, Bd. VI, S. 355.
18 Monumenta ecclesiae Strigoniensis, ed. F. Knauz, L. C. Dedek, Bd. I–III, Strigonii 1874–1924, Bd. I, S. 193, 194, PRT Bd. I, S. 624.
19 Codex diplomaticus regni Croatiae, Dalmatiae et Slavoniae (im weiteren: Cod. Croat.), collegit et digessit T. Smičiklas, Bd. II–XII, Zagrabiae 1904–1914, Bd. II, 139, vgl. Reg. Arp. Nr. 140, Marsina (wie Anm. 17), Bd. I, S. 92, Wenzel (wie Anm. 17), Bd. VI, S. 161, Bd. XI, S. 63. Vgl. Eckhart, A pápai és császári kanczelláriai gyakorlat (wie Anm. 14), S. 718. Dieser Typ war unter den Arengen der päpstlichen Urkunden im 12. Jahrhundert der häufigste. Siehe die Tabelle von R. Hiestand in diesem Band. Im 13. Jahrhundert stand diese Arenga am zweiten Platz. Initienverzeichnis zu August Potthast, Regesta pontificum Romanorum (1198–1304), München 1978 (MGH, Hilfsmittel, 2), S. 93–95.
20 In zwei Urkunden des Erzbischofs von Esztergom (1208, 1210): Piis petentium desideriis facilem nos convenit prebere assensum et vota, que a rationis tramite non discordant, effectu prosequente complere. Marsina (wie Anm. 17), Bd. I, S. 115, 129. In der Urkunde des Erzbischofs von Kalocsa (1199): Iustis piorum desideriis annuere convenit. Codex diplomaticus et epistolaris regni Bohemiae, ed. G. Friedrich, Bd. I–II, Pragae 1904–1912, Bd. II, S. 3.
21 Reg. Arp. Nr. 927, S. 281, vgl. A. Kurcz, Arenga und Narratio ungarischer Urkunden des 13. Jahrhunderts, in: MIÖG 70 (1962), S. 335, Marsina (wie Anm. 17), Bd. II, S. 296, 297, 378. Vgl. Codex diplomaticus Hungariae ecclesiasticus ac civilis, studio et opera Georgii Fejér, Bd. I–XI, Budae 1829–1844, Bd. IV/1, S. 250.
22 Marsina (wie Anm. 17), Bd. II, S. 40, 41, Urkundenbuch des Burgenlandes und der angrenzenden Gebiete der Komitate Wieselburg, Ödenburg und Eisenburg (im weiteren: Urk. Burg.), Bd. I, bearb. v. Hans Wagner, Graz-Köln 1955, S. 196, 197, Marsina (wie Anm. 17), Bd. II, S. 344, vgl. Kurcz, Arenga (wie Anm. 21), 335. Die erste Angabe ist aus der Papsturkunde von Gregor I. im Jahre 602 bekannt. H. Fichtenau, Arenga. Spätantike und Mittelalter im Spiegel von Urkundenformeln. (MIÖG Ergänzungsbd. 18), Graz–Köln 1957, 95. Vgl. Initienverzeichnis (wie Anm. 19), S. 62.
23 Marsina (wie Anm. 17), Bd. II, S. 110. Dieser Typ war unter den Arengen der päpstlichen Urkunden in den 13. Jahrhundert der häufigste. Initienverzeichnis (wie Anm. 19), S. 20–23.
24 Fejér (wie Anm. 21), Bd. II, S. 180, vgl. Reg. Arp. Nr. 118, Chartae Antiquissimae Hungariae ab anno 1001 usque ad annum 1196 (im weiteren: CAH), composuit G. Györffy, Budapest 1994, Nr. 44, S. 85, Cod. Croat. Bd. III, S. 7, 50, 70, Urk. Burg. Bd. I, S. 44, PRT Bd. I, S. 627, 738, Marsina (wie Anm. 17), Bd. I, S. 163, Reg. Arp. Nr. 694, S. 209, Wenzel (wie Anm. 17), Bd. XI, S. 323, 327.
25 Eckhart, A pápai és császári kanczelláriai gyakorlat (wie Anm. 14), S. 718–719.
26 In der Urkunde des Königs Béla III. aus 1185 ist es zu lesen: statuens, ut nulli homini omnino liceat hanc paginam nostre confirmationis infringere vel ei ausu temerario contraire. Si quis autem hoc attemptare presumpserit, regalis excellentie iram se noverit insursurum et decem marcas auri persolvat. Cod. Croat. Bd. II, S. 140, vgl. Reg. Arp. Nr. 140. In der Urkunde von König Andreas II. aus dem Jahre 1205: Si quis autem pertinax ausu temerario huius donationis renovationi contraire temptaverit, iram omnipotentis Dei incurrat et regie maiestatis indignationem in persone sue distinctione et rerum suarum perceptione vehementius experiatur. Urk. Burg. Bd. I, S. 44–45. Aus 1209: Si quis vero huic nostre confirmationi obviator temerarius extiterit, regiam graviter indignationem se noverit incursurum et penam regni consuetam, videlicet X marcas auri pro regali iudicio soluturum. Cod. Croat. Bd. III, S. 94. Vgl. Eckhart, A pápai és császári kanczelláriai gyakorlat (wie Anm. 14), S. 719–720.
27 CAH Nr. 48, 49, S. 93, 94, Cod. Croat. Bd. III, S. 139, 374, Bd. IV, S. 309.
28 In einer königlichen Urkunde aus 1213: Ut autem huius institutionis nostre paginam nullus audeat infringere vel ei ausu temerario contraire, illam sigilli nostri testimonio confirmamus, cui si quis contradixerit, indignationem regiam tanquam reus lese maiestatis se noverit incursurum. Urk. Burg. Bd. I, S. 65.
29 DF 252449, Cod. Croat. Bd. III, S. 374.
30 CAH Nr. 46, S. 88, Szentpétery, Magyar oklevéltan (wie Anm. 10), S. 65–67, 85. Vgl. O. Redlich, Die Privaturkunden des Mittelalters, München und Berlin 1911, S. 138.
31 Solymosi, Chartes archiépiscopales (wie Anm. 13), S. 165, Solymosi, A hiteleshelyi pecséthasználat kezdeteihez (Zu den Anfängen des Siegelgebrauches der glaubwürdigen Orte), Magyar Herold Nr. 1 (1984), S. 113.
32 Marsina (wie Anm. 17), Bd. I, S. 241, 246, 247, 272, 273, 309, 322.
33 Reg. Arp. Nr. 228–230, vgl. Szentpétery, Magyar oklevéltan (wie Anm. 10), S. 86–87.
34 Cod. Croat. Bd. III, S. 263, 270, 426, 448, Bd. IV, S. 44.
35 Reg. Arp. Nr. 217, vgl. Szentpétery, Magyar oklevéltan (wie Anm. 10), S. 97.
36 J. Perényi, A francia iskolák hatása a magyar okleveles gyakorlat kialakulására (L’influence des écoles françaises sur les chartes hongroises), Budapest 1938, S. 28–73. Vgl. I. Hajnal, Írástörténet az írásbeliség felujulása korából (Die Erneuerung des Schreibwesens. Ein Beitrag zur Schriftgeschichte), Budapest 1921, S. 40–66, 164–167, idem, L’Enseignement de l’écriture aux universités médiévales, Deuxième édition revue, corrigée et augmentée des manuscrits posthumes de l’auteur avec un album de fac-similés par László Mezey, Budapest 1959, S. 184–193.
37 Kumorovitz, Die erste Epoche (wie Anm. 10), S. 30–31, G. Bónis, Einflüsse des römischen Rechts in Ungarn, Mediolani 1964, (Ius Romanum medii aevi, pars V, 10), S. 15–16, G. Györffy, Thomas Becket and Hungary, Hungarian Studies in English, Bd. IV. ed. L. Országh, Debrecen 1969, S. 49–50.
38 L. Fejérpataky, A királyi kanczellária az Árpádok korában (Die ungarische königliche Kanzlei im Zeitalter der Arpaden), Budapest 1885, S. 33, 92, Szentpétery, Magyar oklevéltan (wie Anm. 10), S. 64.
39 Szentpétery, Magyar oklevéltan (wie Anm. 10), S. 64, Kurcz, Arenga (wie Anm. 21), S. 353. In den Formelbüchern waren natürlich Papsturkunden zu finden. Vgl. C. Vulliez, L’apprentissage de la rédaction des documents diplomatiques à travers l’„Ars Dictaminis“ français (et spécialement ligérien) du XIIe siècle, in Cancellaria e cultura nel medio evo, ed. G. Gualdo, Città del Vaticano 1990, S. 84–87.
40 Szentpétery, Magyar oklevéltan (wie Anm. 10), S. 80–81, vgl. Perényi, A francia iskolák (wie Anm. 36), S. 25–26, DF 230074, Fejér (wie Anm. 21), Bd. IX/7, S. 643–645.
41 Die Register Innocenz’ III., 1. Bd. (wie Anm. 9), Nr. 537, S. 776–777.
42 The Laws of the medieval kingdom of Hungary, vol. 1, 1000–1301, Translated and edited by J.M. Bak, G. Bónis and J. R. Sweeney (The Laws of Hungary, ser. I, vol. 1), Bakersfield/California 1989, S. 36, art. 31. – Frühes Beispiel für rechtssichernde Hinterlegung einer Königsurkunde in Rom ist das sog. Hirsauer Formular (1075) Heinrichs IV. für den Abt Wilhelm von Hirsau: H. Jakobs, Das Hirsauer Formular und seine Papsturkunde, in: Hirsau St. Peter und Paul, 1091–1991, Teil II, bearb. v. K. Schreiner, Stuttgart 1991, S. 86–87.
43 Solymosi, Graphische Symbole (wie Anm. 12), S. 618, idem, A bencés konventek hiteleshelyi oklevéladásának kezdetei (Die Anfänge der Urkundenausfertigung in den Benediktinerkonventen als loca credibilia), in Mons Sacer, 996–1996, Pannonhalma ezer éve (Tausend Jahre von Martinsberg), Bd. I, hg. v. I. Takács, K. Szovák, M. Monostori, Pannonhalma 1996, S. 481–498, 615–616.
44 Regestrum Varadinense examinum ferri candentis ordine chronologico digestum, descripta effigie editionis a. 1550 illustratum sumptibusque capituli Varadinensis Lat. rit. curis et laboribus Joannis Karácsonyi et Samuelis Borovszky Academiae Scientiarum Hungaricae membrorum editum, Budapest 1903, Nr. 69, S. 178 (1214), Nr. 162, S. 211 (1216), Nr. 356, S. 289 (1229), Nr. 362, S. 293 (1229). Vgl. Nr. 357, S. 290.
45 Eckhart, Die glaubwürdigen Orte (wie Anm. 12), S. 477–478, L. Solymosi, A székesfehérvári káptalan hiteleshelyi müködésének föbb sajátosságai az Árpád-korban (Die Haupteigenarten der Tätigkeit des Kapitels von Székesfehérvár als glaubwürdigen Ortes in der Arpadenzeit), in: A székesfehérvári Boldogasszony bazilika történeti jelentösége (Die historische Bedeutung der Basilika der heiligen Jungfrau von Székesfehérvár), hg. v. G. Farkas, Székesfehérvár 1996, S. 187–188.
46 Das älteste originale Registerfragment von Gyulafehérvár/Karlsburg/Alba Iulia aus 1285–1325 wurde publiziert. G. Györffy, Gyulafehérvár kezdetei, neve és káptalanjának registruma (Anfänge, Name und Register ihres Kapitels von Gyulafehérvár), Századok 117 (1983), S. 1120–1134.
47 Cap. 6: Item sepius conquerebantur, quod rex contra regni consuetudinem in depressionem eorum, prout voluit, ordinavit, quod, qualiscunque eminentie fuerint nobiles, in sua curia negotium movere aut sibi horetenus loqui nequirent, nisi supplicationes cancellariis porrigerent et exinde finem negotii expectarent. Cap. 11: Cum esset propter diversitates multiplices et ritus diversos pene totum regnum Hungarie deformatum et rex ad reformationem eius totis viribus anhelaret et implicitus rebus arduis nequiret singulis audientiam benivolam exhibere, duxit deliberatione provida statuendum, quod negotia suorum regnicolarum deberent ad instar Romane curie per petitiones in sua curia expediri, suis cancellariis ita mandans, quod per se levia et simplicia negotia expedirent, quantocius possent, ad suum auditorium ardua et gravia preferentes. Scriptores rerum Hungaricarum tempore ducum regumque stirpis Arpadianae gestarum, edendo operi praefuit Emericus Szentpétery, Bd. I–II, Budapestini 1937–1938, Bd. II, S. 556, 559. Vgl. H. Bresslau, Handbuch der Urkundenlehre für Deutschland und Italien, Bd. II/1, Leipzig 21915, S. 2–3. Nach dem Chronisten aus der Regierungszeit des Königs Stephan V. (1270–1272) hat König Béla III. (1172–1196) die Petitionen am königlichen Hofe eingeführt (petitionibusque loqui traxit originem, ut Romana habet curia et imperii). Scriptores (op. cit.), Bd. I, S. 183. Über diesen Irrtum und das Problem im ganzen ausführlich: G. Györffy, A magyar krónikák adata a III. Béla-kori peticióról (Angabe der ungarischen Chroniken über die Petition der Zeit Bélas III), in: Középkori kútföink kritikus kérdései (Kritische Fragen der mittelalterlichen Quellen von Ungarn), hg. v. J. Horváth und G. Székely, Budapest, 1974, S. 333–338, J. Gerics, Egyház, állam (wie Anm. 3), S. 240–243.
48 The Laws of the medieval kingdom of Hungary (wie Anm. 42), S. 43, art. 10.